Ostern 2021

Das große Kerygma                                                              Gelobt sei Jesus Christus!

Ostern war ausschlaggebend für die große Verkündigungswelle, die aus dem Umfeld Jesu entsprang. Nicht die Botschaft von der Menschwerdung Gottes in einer kleinen, unscheinbaren Familie Nazareths, sondern die Bestätigung dieses Geheimnisses durch die Auferstehung dieses menschgewordenen Gottes machte Jakobus, Petrus, seinen Bruder Andreas und die anderen Apostel zu diesen furchtlosen Verkündern. Das große Kerygma der Kirche, also der Verkündigungsinhalt der Apostel war eben dieser von Gott durch und durch bestätigte Jesus von Nazareth.

Das Grab ist leer war die Botschaft der Frauen, die Jesu Begräbnisstätte aufsuchten. Auch den Emmaus-Jüngern ist etwas wunderbares geschenkt worden. Sie durften mit Jesus gemeinsam Mahl halten, Eucharistie feiern.  Dieses von Jesus gestiftete Mahl, welches auch mit der Reichung der verschiedenen Becher in den jüdischen Hauskirchen Ähnlichkeiten aufweist, ist die Garantie für Gottes bleibende Gegenwart unter seinen lieben Menschen. Gott liebt die Menschen, er will uns Nahe sein. Jetzt kann man sagen, wenn ich Gott begegnen will, kann ich ja in den Wald gehen. Ja, wieso auch nicht. Theresa von Avila wurde gemaßregelt, als sie sagte, dass sie Gott auch in der Natur gefunden hatte. Aber dennoch wusste sie, dass diese Begegnung Gottes nur eine Draufgabe der Gnade war, die Gott ihr geschenkt hatte. Sie verbrachte unzählige Stunden vor dem Allerheiligsten, dem konsekrierten Brot, also der Eucharistie, welche von Jesus damals vor seinem Leiden und Auferstehen eingesetzt wurde. Eben dort ist der Ort, wo der Christ sich der Nähe Gottes gewiss sein kann. Ja, gerade in diesem kleinen Stück Brot hat Gott seine Zelte unter uns aufgeschlagen. Wir müssen nur hingehen und still werden, empfänglich sein für seine Liebe, die er uns in diesem Mahl geschenkt hat.

Bald begehen wir die Karwoche, beginnend mit der Fußwaschung und der Feier der ersten Kommunion in der Kirche, also der Feier, in der Jesus die Eucharistie für immer eingesetzt hat.

Jesus wusste, dass er gehen musste. Jedoch ließ er seine Jünger nicht halt- und hilflos zurück. Er wollte – und das konnte er, weil er auch Gott war – bei seinen Lieben für immer bleiben. In der Gestalt dieses Brotes, verborgen und klein, – unscheinbar, aber für die seinen in der Verheißung einer wahrnehmbaren Gegenwart.  Gott ist mitten unter uns. Und das ist das Fest der Auferstehung. Jesus bleibt nicht im Tod. Unser Gott ist ein Gott der Lebenden. Er ist der Immanuel, Gott mit uns. Die Jünger hatten diese Gewissheit, dass Jesus nicht im Tod geblieben ist. Und das Grab war wirklich leer. Mit diesem Erlebnis und der Gewissheit, der Größe dieses getöteten Jesus aus Nazareth, machten sie sich auf in die ganze Welt und verkündeten: „Er ist wahrhaft auferstanden“

Die Fastenzeit bereitet uns auf diesen Wandel in der Geschichte der Menschheit durch Entsagung und Verzicht vor. Im sogenannten Triduum, – Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag gedenken wir besonders des Leidens, dass sich Jesus zumuten ließ, um die seinen auch zu schützen. Er würde dieses Leid für jeden von uns auf sich nehmen, wenn wir dadurch ein Leben in seiner Liebe und vor allem in seiner Ewigkeit verbringen können. Denn Liebe verlangt Dauer und diese Dauer der Liebe verweist auf die Transzendenz der Ewigkeit. Denn das ist das Ziel, an welches uns Ostern führen möchte durch das Leid und die Auferstehung hindurch über unsere Beschränktheit hinweg zu einer Beziehung mit dem Ewigen, der uns von Anfang an geliebt hat und unsere Nähe sucht. Lernen wir die Sakramente zu schätzen, die alle nur ein Kanal sein können, um uns Gottes Liebe zugänglich zu machen.

Beten wir für jene, die erschwerten Zugang zu den Sakramenten haben, aber besonders für die Erstkommunionkinder und die Firmlinge, welche durch die Gnade gestärkt werden sollen und denen Jesus in diesen Sakramenten besonders nahe sein will.

 

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes  – Amen

 

Andreas Gold

Praktikant der Pfarren Deutschkreutz und Neckenmarkt